Ein Doppelloop für Pattonville

In Waldenburg2024 war schon klar, daß wir für Waldenburg2025 einen weiteren Schattenbahnhof brauchen würden, da Muscle Shoals wohl nicht dabei sein würde.

Wir haben dann hin und her überlegt, das die beste Lösung dafür wäre. Pattonville stand zur Verfügung, aber war für unseren Wunschzuglängen doch erheblich zu kurz. Die Umsetzerei der Loks in Muscle Shoals wurde auch nicht als so ganz optimal angesehen, irgendwie ist der Loop-Yard schon ideal. Peter brachte dann die Idee eines separaten Baloontrack am Streckenende (wie bei viele FREE-MO-Arrangements zu sehen) ins Spiel. Hierbei ist jedoch die Zuglänge sehr stark eingeschränkt, da sich der gesamte Zug im Loop befinden muss, damit er auch wieder ausfahren kann.

Dann ist die Idee entstanden, Pattonville mit einem doppelten Loop zu ergänzen. Damit ist für die Zuglänge nicht der Loop selbst relevant, sondern die Nutzlänge der Gleise von Pattonville kommt noch 2x dazu. So kommen dann beachtliche Gleislängen zusammen. Ein weiteres 1,2 m-Zwischenstück zu Pattonville hab ich dann auch weder in der Scheue gefunden, in Verbindung mit dem Loop sind das dann gleich 2,4 m Nutzlänge für die beiden Loop-Gleise mehr.

Da Pattonville in Summe 6 Gleise hat (wovon jeder Loop jeweils ein Ein- und ein Ausfahrgleis braucht) hat er natürlich deutlich deutlich weniger Kapazität als Loop-Yard. Die jeweils äußeren Gleise bleiben Stumpfgleis um Locals zu bilden oder Wendezüge dort abzustellen. Die sehr große Gleislänge in den zwei Loop-Gleisen ermöglicht es aber auch, zwei durchaus stattliche Züge hintereinander aufzustellen. Das muss halt vom Fahrplan her so eingeplant werden.

Startschuss zu Bau den Loop war dann im Mai zum Basteltreffen Diemendorf. Ich hatte vorher die Fräszeichnung erstellt, eine große Platte 10er-Pappelsperrholz geholt und noch kurz vor meinem Urlaub die CNC-Fräse angeworfen und die ersten 4 Module und die ganze Verbindungsplatten (aus 12er Multiplex) gefäst und mit ins Allgäu zum Boot einkranen genommen.

Modulbausatz wie aus der CNC gefallen.

Weil es Ende Mai/Anfang Juni dann pausenlos geregnet hat (und es auch dem Boot mega ungemütlich war) haben wir dann kurzfristig das Basteltreffen vorgezogen und bei Peter losgelegt.

Einschlagmuttern einziehen
Erster Testlaufbau auf dem Boden
Die ersten Gleise liegen.
Stand morgens am 2. Tag.
Stand morgens am 2. Tag.

Es ging flott weiter. Als nächstes waren die geraden Streckenmodule an der Reihe. Sehr hilfreich war dabei Peters Lehre, 1,2 m lang und 16,5 mm breit. So gelingen super gerade verlegte Gleise.

Stahllehre im Einsatz
Das gerade Modul ist provisorisch an der falschen Stelle angebaut.
Letzter Arbeitsschritt war der Übergang zwischen den geraden Module und den Bögen herzustellen
Stand am Abend des 2. Bautags
Wohnzimmer voll

Nun wurde noch die tatsächliche Geometrie vermessen – da hat prima gepasst. So können nun die 4 Bögen dann konstruiert werden.

Leider haben wir jetzt nur noch 3 Flexgleise übrig, da reicht gerade noch für die beiden Aufstellgleise für die Locals. Zum Weiterbau des Loops müssen nun erst die 4 Bogenteile gefräst und neue Schienenprofile geliefert werden. Die Flexgleise sind bei Rails in Sheffileld bestellt, habe aber noch keinen Liefertermin.

Winnemuccas Curve – neue Bogenmodule für USfine

Jede Halle hat i.d.R. 4 Ecken und das muss man irgendwie rumkomnen wenn das Arrangement eine gewisse Länge erreichen soll.

Namnensgebend für die H0-Module ist der Abschnitt der Western Pacific (heute UP) im leicht welligen Gelände irgendwo in Nevada – genauso sollten die Module werden: Einfach nur „Gegend“ (wo nicht nur ein Hund begraben ist) keine Hightlights, kein Blickfang neben den Gleisen…

Um das Ladevolumen überschaubar zu halten, wurde das Flat30-Profil verwendet – in der Ausführung ohne Damm und damit z.B. in die Santa Luisa Line einfügbar.

Rohbaukasten

So entstand eine 90°-Kurve aus 4 Modulen:Ein einzelnes Modul mit 22,5° und eine Modulgruppe aus 3 Modulen mit zusammen 67,5°. Die Modulgruppe hat auch intern Normübergänge, aber die Landschaftskontur wäre gebrochen wenn die Module vereinzelt würden, da ein kleiner Einschnitt mit wenigen cm Geländeerhöhung über die 3 Module dargestellt wird.
Die einzelnen Module sind 103,3 cm lang, an den Stirnprofilen 30 cm breit und 10 cm hoch.

Weitere 4 Rohkästen mit den gleichen Abmessungen (und damit dann zusammen eine 180°-Kurve) sind schon im Bau, diese sollten aber erst nach der Convention 2019 weitergebaut werden.

Die Schwellen sind noch hell grundiert, die Schienenprofile und Kleineisen wurden bereits dunkelbraun lackiert. Helle Rosttöne gehören auf Streckenabschnitten in den Bereich der blühenden Phantasie.

Die Modulkästen sind aus 10 mm-Pappelsperrholz und die Stirnprofile aus 12 mm-Multiplex. Warum Holz mit der Säge bearbeiten, wenn im Keller sowieso eine entsprechend große CNC-Fräsmaschine bereitsteht. So wurde alle Holzteile komplett CNC-gefräßt und z.B. als Hilfe zum Verlegen de Gleise die Mittellinie und die Schwellenaußenkanten gleich auf die Grundplatte geritzt. So wurde der konstante Bogen mit dem Radius R=2500 mm zum Kinderspiel.

Um Beschädigungen bei Auf- und Abbau zu vermeiden sind die letzten Schwellen aus Leiterplattenmaterial (H0fine 87-419) gefräßt, mit 2-Komponentenkleben aufgeklebt und zusätzlich mit kleinen Schrauben (Piko 55298) mit dem Kopfprofil verschraubt und darauf die Schienenprofile verlötet. Die Schrauben verschwinden später unter dem Schotter.

Wenn man genau hinschaut ist der in die Grundplatte eingravierte Verlauf der Schwellenköpfe erkennbar.
Ich habe mir noch die Mühe gemacht die fehlenden Kleineisen durch von den Peco Schwellen vorsichtig mit dem Skalpell abgeschnittenen Kleineisenimmitation zu ersetzen und die Leiterplattenschwellen mit dünnen Lindenholzstreifen abzudecken. Bin gespannt wie es nach dem Schottern aussieht und ob sich der Aufwand gelohnt hat.

Das Gleisprofil ist Peco US-Code 83. Um den dunklen Farbton der Kunststoffschwellen (meine anderen Module sind mit sehr hell gebeizten Echtholzschwellen gebaut) etwas aufzuhellen wurden die Gleise komplette mit lichtgrauer Grundierung lackiert, die Schwellen mit eigens dafür gefräßten Schablonen abgedeckt und dann die Schienenprofile/Kleineisen dunkelbraun lackiert. Anschließend werden die Schwellen lasierend mit Umbra und Ockertönnen bemalt.

In mehreren lasierenden Schichten wird der Holzton aufgetragen.
Vergleich mit dem original Kunststsoffschwellenrost.

Die Module wurden technisch komplett fertig gebaut (Elektrik, Beinhalter, Haken für LN-Kabel, Modulkasten außen gespachtelt/geschliffen + Modulkastenfarbe), probegefahren und gehen dann zu Alex zur Landschaftsgestaltung. Mit der Arbeitsteilung bei USfine haben alle Module die gleichen Materialien/Farben und die gleiche Handschrift des Gestalters. Das macht das Arrangement optisch sehr homogen.

Die Gleise werden 2-fach angeschlossen, das durchgehende Stromkabel hat einen größeren Querschnitt. Die Halter für die Kabel verhindern das baumeln der Kabel beim Transport und sind – da aus Holz – nicht elektrisch leitend. Die blöden Kurzschlüsse durch zusammengestecke Kabel können beim elektrischen Aufbau sehr nervig sein. Die 20er-Alu-Beine werden mit 3D-Druck-Klemmhaltern gehalten.
Die Ausgestaltung hat dankenswerterweise Alex übernommen. Hier wird die Kontur des Einschnitts angepaßt. Die folgenden Baustufenbilder: Alexander Lösch
Dann entstehen die „berühmten“ Felsen.
Und so sieht dann da Ergebnis aus.
Winnemuccas Curve 1
Winnemuccas Curve 2 (a,b,c). Nun fehlen noch ein paar Büsche und Telegrafenmasten.

Ersatzeinsatz war im Juni 2019 in Waldenburg beim USfine-Treffen.