Auf der Anlage befinden sich eine ganze Menge an Brücken. Die doppelgleisige Main überquert das Gewässer jeweils aus eine Kombination aus zwei Kastenbrücken von Micro Engineering und den Hauptbrücken von H0fine/inari.pl (aus Neusilber geätzte Fertigmodelle).
Die passenden Brückenfundamente wurden individuell aus PVC-Plattenmaterial aufgebaut.
Die hintere Brücke der abzweigenden Strecke ist einteilig. Dies ist eine Central Valley 150′ Pratt Truss Bridge 1820.
Auch deren Brückenfundamente wurden aus PVC-Plattenmaterial aufgebaut.
Bei der Main haben die Brückenschwellen einen engeren Abstand.
Recht aufwendig, war die Böschung an die Brückenfundament anzupaassen
Am rechten Anlagenrand führt ein 4-spuiger Highway über die Bahnhofsgleise. Da mir die angebotenen Bausätze für eine solch große Brücke in viel zu kleine Teile gestueckelt (und damit auch zu teuer geworden wäre) habe ich die komplett selbst gebaut.
Die Fahrbahnplatten sind auf der CNC-Fraese graviert. Träger und Fahrbahnbegrenzung sind aus verschiedenen Kunststoffprofilen gebaut.
Einer meiner Lieblingswagen ist der „geflammte“ Genesis Reefer. Die weiße Farbgebung in Kombination auf den zahlreichen Roststellen und den farbenprächtigen Graffiti macht den Wagen natürlich zum Blickfang.
Die Rostspuren entstanden mit Ölfarben. Dabei werden wasservermischbare Ölfarben (klingt unlogisch, aber es gibt diese im Künstlerbedarf…) wenig verdünnt punktuell aufgetragen und dann mit dem Wattestäbchen wieder abgenommen.
Die Prozedur wir mehrfach wiederholt und die Zwischentrocknungszeiten jeweils variiert. Je länger man die Farbe antrocknen, lässt umso erhabener und blumiger werden die Rostspuren. So bekommt man ein lebendiges Farbenspiel.
Die Graffiti sind „nur“ viel viel Arbeit. Die jeweilige Grundfarbe als Fläche malen, dann die Outlines mit Schwarz setzen. Wer die Bilder ganze genau mit dem Vorbildfoto vergleicht, wird feststellen, dass ich „mal wieder“ einfach drauf los „gemalt“ habe und damit eine geringe Längenverzerrung bekommen habe. Man kann auch die Graffiti penibel auf dem Wagenkasten mit Bleistift ganz dünn vorzeichnen.
Ich orientiere mich an der Lage der Kastenstützen, Beschriftungen, Türverschlüssen usw. Das Gesamtbild des Wagens zu erreichen ist mir wichtiger, daß nur die 4. Spitze des mittleren Graffitiblocks nicht genau mittig auf der 7 Kastensäule sitzt kann ich „aushalten“. Was aber nicht passieren darf, ist daß ein Graffiti zu hoch am Wagen sitzt (… die Sprayer haben i.d.Regel keinen Hubsteiger oder ein Fahrgerüst dabei…). Klassischer Fehler derjenigen, die einfach nur eine Decal-Graffitti auf den Wagen aufbringen, daß sie sich darüber keine Gedanken machen und zu wenig Vorbildfotos anschauen und die Decals dann rechts oben am Wagenkasten aufbringen: Da ist ja schön Platz und es wird keine Beschriftung überdeckt.
Daher suche ich mir auch IMMER ein Graffiti auf dem entsprechenden Wagentyp. Einfaches ein schönes Graffiti von eine Brücke auf einen Wagen zu malen kann ziemlich in die Hose gehen, wenn die Größenproportionen dann nicht hinhauen.
Für die anderen Wagenseite habe ich mich übrigens an dem Bild orientiert.
Das sehr schöne Exactrail-Modell der rail gon war eines meiner frühen N-Graffiti.
Wie alle Gondolas, sollte der Wagenkasten innen rostig lackiert werden. Auch bei Wagen mit gutem Erhaltungszustand, wie der rail gon, sind rostige Ladegutspuren üblich, wie man sehr schön bei dem Vorbildfotos erkennen kann. Dazu wird der Wagenkasten oben abgeklebt und innen mit einem Rostton gespritzt.
Da der Schwarzton der Wagenkastens zu hart war, habe ich den nachträglich ganz dünn mit lichtgrauer Haftgrundierung übersprüht, besser wäre es gewesen dies vor der „Graffiti-Malerei“ zu tun.
Bei dem Exactrail-Modell wollte ich dem Wagenkasten den „Grasgrün-Carakter“ nehmen. Der Wagen im Einsatzzeitraum nach 2006 war natürlich sehr stark ausgeblichen.
Es gibt zwei Methoden den Grundfarbton aufzuhellen und die Strahlkraft zu nehmen und so den out-of-the-box-Wagen realistisch wirken lassen:
1.) Mit der Staub- und Pigmentfarbe Grau-Schmutz und mehrfacher Anwendung mit Lösungsmittel weiße Pigmente in den Lack einzuarbeiten.
2.) Oder, wie ich es bei den BN-Wagen gemacht habe, den Wagenkasten ganz, ganz dünn mit lichtgrauer Haftgrundierung überzuhauchen. Es muss wirklich ein Hauch bleiben, sonst sieht es wie „übersprüht“ aus.
Jede Halle hat i.d.R. 4 Ecken und das muss man irgendwie rumkomnen wenn das Arrangement eine gewisse Länge erreichen soll.
Namnensgebend für die H0-Module ist der Abschnitt der Western Pacific (heute UP) im leicht welligen Gelände irgendwo in Nevada – genauso sollten die Module werden: Einfach nur „Gegend“ (wo nicht nur ein Hund begraben ist) keine Hightlights, kein Blickfang neben den Gleisen…
Um das Ladevolumen überschaubar zu halten, wurde das Flat30-Profil verwendet – in der Ausführung ohne Damm und damit z.B. in die Santa Luisa Line einfügbar.
So entstand eine 90°-Kurve aus 4 Modulen:Ein einzelnes Modul mit 22,5° und eine Modulgruppe aus 3 Modulen mit zusammen 67,5°. Die Modulgruppe hat auch intern Normübergänge, aber die Landschaftskontur wäre gebrochen wenn die Module vereinzelt würden, da ein kleiner Einschnitt mit wenigen cm Geländeerhöhung über die 3 Module dargestellt wird. Die einzelnen Module sind 103,3 cm lang, an den Stirnprofilen 30 cm breit und 10 cm hoch.
Weitere 4 Rohkästen mit den gleichen Abmessungen (und damit dann zusammen eine 180°-Kurve) sind schon im Bau, diese sollten aber erst nach der Convention 2019 weitergebaut werden.
Die Modulkästen sind aus 10 mm-Pappelsperrholz und die Stirnprofile aus 12 mm-Multiplex. Warum Holz mit der Säge bearbeiten, wenn im Keller sowieso eine entsprechend große CNC-Fräsmaschine bereitsteht. So wurde alle Holzteile komplett CNC-gefräßt und z.B. als Hilfe zum Verlegen de Gleise die Mittellinie und die Schwellenaußenkanten gleich auf die Grundplatte geritzt. So wurde der konstante Bogen mit dem Radius R=2500 mm zum Kinderspiel.
Das Gleisprofil ist Peco US-Code 83. Um den dunklen Farbton der Kunststoffschwellen (meine anderen Module sind mit sehr hell gebeizten Echtholzschwellen gebaut) etwas aufzuhellen wurden die Gleise komplette mit lichtgrauer Grundierung lackiert, die Schwellen mit eigens dafür gefräßten Schablonen abgedeckt und dann die Schienenprofile/Kleineisen dunkelbraun lackiert. Anschließend werden die Schwellen lasierend mit Umbra und Ockertönnen bemalt.
Die Module wurden technisch komplett fertig gebaut (Elektrik, Beinhalter, Haken für LN-Kabel, Modulkasten außen gespachtelt/geschliffen + Modulkastenfarbe), probegefahren und gehen dann zu Alex zur Landschaftsgestaltung. Mit der Arbeitsteilung bei USfine haben alle Module die gleichen Materialien/Farben und die gleiche Handschrift des Gestalters. Das macht das Arrangement optisch sehr homogen.
Ersatzeinsatz war im Juni 2019 in Waldenburg beim USfine-Treffen.
Twin Cities modern – eine N-Anlage für die US-Convention Rodgau 2019
Der Fahrzeugpark genießt, wie immer bei mir, besondere Aufmerksamkeit: Die strikt epochengerechte Fahrzeugpark ist ausnahmslos gealtert und ein großer Anteil ist vorbildlich mit Graffiti verziert. Natürlich sind diese alle Handgemalt und entsprechen genau denen der Vorbildwagen. Standard-Decals von Graffiti der bekannten Anbieter werden auf der Anlage nicht zu finden sein.
Highlight für die Zuschauer wird ein sehr langer Autorack-Zug sein. Gebildet aus Wagen 4 verschiedener Bauserien, die Modell natürlich vor dem der Premium-Herstellern in der Wagengattung wie Red Caboose, Atlas, Kato und Athearn.
Anders als viele Anlagenbauer habe ich mit dem Fahrzeugpark angefangen.
Lokomotiven
Die Twin-Cities werden von praktisch allen Class 1- Railroads angefahren. Daher sind dort, anderes als in anderen Gegenden der USA ein recht bunt gemischter Lokpark eher die Regels als die Ausnahme. Beim heute üblichen Lok-Pooling werden Lok völlig freizügig eingesetzt. Da fährt dann ein BNSF-Zug mit eine NS-, einer UP und einer CSX-Lok oder ein UP-Zug mit einer BNSF- einer NS- und einer CN-Lok durch die Lande……
Platzhirsch vor Ort ist einerseits die BNSF (ex. NP) und die SOO/CP (ex. MILW). Bei der Übernahme der MILW durch die SOO gehörte diese schon der CP und ist heute als als 100-%-Tochter der CP für die US-Aktivitäten zuständig. Im dargestellten Zeitraum ist keine betriebliche Trennung zwischen der SOO und CP erkennbar. Ebenfalls zu CP gehören lokale Class II-Railroads wie die DME (Dakota, Minnesota and Eastern Railroad) und die IC&E (Iowa, Chicago and Eastern Railroad).
Weiterhin berühren u.a. die UP und CN mit eigenen Strecken die „Twin Cities“
Die Class 1-Railroads haben sich größtenteils aus der Feinverteilung der Wagen auf die Anschließer zurückgezogen und dies lokalen Gesellschaften überlassen. In den Twin Cities aktiv ist die MNNR (Minnesota Commercial Railway) mit ihrem Lokpark u.a. aus Alcos.